Josh Goldberg – der Autor und Regisseur

Josh Goldberg war in den 80ern Art Director einer weltweit operierenden Werbeagentur. Er konzipierte Werbespots und Musicclips, bevor er als Drehbuchautor zunächst von London nach Los Angeles ging. Er hat über 100 Drehbücher in englischer und deutscher Sprache für diverse Kino- u. TV-Formate verkauft. Das Deutsche Publikum kennt ihn vor allem als Autoren der ZDF-Erfolgsserie „Die Rettungsflieger“. Heute stellt Josh Goldberg als Produzent und Regisseur überwiegend Fernseh-Dokus her, entwickelt neue erkenntnistheoretische Konzepte, die ihm u.a. auch gelegentlich als Basis für seine Theaterproduktionen dienen.

Sein „plausibilistischer“ Theater-Zyklus aus fünf erkenntnistheoretisch-pragmatischen Kammerspielen ist dem promovierten Philosophen eine Herzensangelegenheit:

Im ersten Teil seiner epistemologischen Bühnen-Pentalogie – dem Mantel und Degen-Drama  KRISTINA UND DESCARTES  – geht es um das zentrale Thema des „Denkens“ als rationale Quelle unserer Erkenntnis: (Stockholm 1650) In einer spektakulären Liebesnacht entwickeln die junge Königin Kristina Wasa von Schweden und ihr Hofphilosoph, René Descartes, den Rationalismus – ein völlig neues Denkmodell, nach dem wir im Kern bis heute alle denken…

Im zweiten Teil – DARWIN´S SLIPSLOP – wird das anglo-sprachige „Gegenstück“, der Empirismus präsentiert: (Downhouse London 1842) Charles Darwin und seine Ehefrau Emma zeigen in einer brit. Comedy , wie Wahrnehmung und Erfahrung zu unserem Erkenntnisgewinn beitragen. In dem Träumen von  Charles verwandelt sich Emma in ein missing-link-Affenwesen und einen mind-Droiden mit hochgeladenem menschl. Geist. Die Evolution ist noch lange nicht zu Ende…

Der dritte Teil – WIR LÜGEN IMMER – (Washington D.C.  1963) zeigt John F. Kennedy und die ostdeutsche KGB-Agentin Ellen Rometsch in einem erot. Drama-Noir (zentr. Thema: „Wissen“) Sie ist vom aufgeklärten Idealismus geprägte Kantianerin, während ihn der zeitgenössiche Existentialismus à la Jean Paul Sartre inspiriert. „Ist Wissen Macht?“ „Verschafft uns Macht Wissen?“ „Was können wir wissen?“… Im Rausch der Sinne entwickeln sie ein neuartiges erkenntnistheoretisches Konzept und machen es uns zum Vermächtnis.

Der vierte Teil – ANGEBETETE NOFRETETE featuring EINSTEIN UND SEIN MEISTER– (Memphis Ägypt. 1350 v. Chr + AmTrak Waggon USA 1933) zeigt Nofretete und Echnaton in einer Vexier-Mystery (zentr. Thema: „Wahrheit“). In einer surreal anmutenden Liebesnacht ist nichts, wie es zu sein scheint. Zur Vernebelung ihrer despotischen Pläne, erfinden der Pharao und seine heiss geliebte Frau den Mono-Theismus. Sie sind die Hohepriester des Sonnengottes Aton und wollen die Macht nicht mehr länger mit den Priestern der vielen anderen Götter des ägyptischen Pantheons teilen. Was, wenn sie alle anderen Götter einfach verbieten lassen? Dann käme sämtliche Macht und alle Opfergaben nur noch ihnen zu, doch Vorsicht ist geboten. Zur Verschleierung ihrer Kampagne setzen sie auf die Phänomenologie und können ihren Wirksamkeit auch sogleich überprüfen. Auf ihrer Bewußtseinsebene läuft die Zeit nicht linear, also können sie in die Zukunft sehen: genauer in das Jahr 1933.  Dort befinden sich Albert Einstein und Georges Lemaitre (zentr. Thema: „Erkenntnis“) auf der Bahnfahrt von New York nach Los Angeles. Der Star-Physiker und der „Vater des Urknalls“ ringen um die Wahrhaftigkeit von Wissenschaft. Einsteins kosmologische Konstante belegt dezidiert ein unendliches Universum. Kein Anfang und kein Ende in Zeit und Raum. Kein Schöpfer! Plausibel – doch Lemaitre, der Präsident der päpstlichen Akademie des Vatikan, ist ein Meister der Phänomenologie…

Im fünften Teil – Phil or Sophie´´`´´ s Final Flix – beginnen Christina Ladd-Franklin und Charles Sanders Peirce im Baltimore des späten 19. Jahrhunderts den Solipsismus auf der Basis von Semiotik zu entwickeln. Im zweiten Akt führen Martin Heidegger und Hannah Arendt diese Gedanken fort. In einer Berghütte im Schwarzwald entsteht in den 1920ern die  Existentialphilosophie, aus der unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre in Paris den Existentialismus formen. Im finalen 4ten Akt zeigen uns dann Phil Deckert und Sophie Finesight in einer visionären Stadt ohne Nationen, was der Plausibilismus des 21 Jahrhunderts für die Zukunft der Menschheit leisten und bedeuten kann.

Diese „epistemologische Bühnen-Pentalogie“ basiert auf dem PLAUSIBILISMUS – ein von Josh Goldberg eigens entwickeltes neues erkenntnistheoretisches Modell (in der Tradition des kantianischen Idealismus) für das 21te Jahrhundert.

Ähnlich, wie Kant seinerzeit Rationalismus und Empirismus miteinander versöhnte – und damit die treibende Impulskraft des 19. Jahrhunderts „entfesselte“ – , hebt der Plausibilismus die (vermeintlichen) Diskrepanzen zwischen Phänomenologie und Ontologie auf und verbindet sie zu einer synergetischen Erkenntnistheorie.  Sie speist sich u.a. aus drei „Plausibilismen“. Der „infinitäre Plausibilismus“ fügt der okzidentalen Fundamentalphilosophie die Unendlichkeit als (eine Raum und Zeit übergeordnete- ) neue Denk-Dimension hinzu – der „probabilistische Plausibilismus“ etabliert die namensgebende Plausibilität als neuen primären Verifizierungs-Parameter zur Erkenntnis von Wahrheit(en) und der ethische Plausibilismus ergänzt das visionäre epistemologische Modell zu einem sozial tragfähigen Konzept für kommende Epochen.